
Über Parteigrenzen hinweg herrscht die Ansicht vor, dass man bereits die Kleinsten dazu bringen muss, sich mit den verschiedensten Spielarten der Sexualität zu beschäftigen. Ob es sich nun um Homo- oder Bisexualität, Transgender, oder was auch immer sonst möglich ist, handelt, es kann offenbar nicht früh genug begonnen werden. Grundlage für derartige Inhalte sind die Bildungspläne der Bundesländer. Demonstrationen von Eltern gegen diese Tendenzen werden oft von gewaltbereiten Linksextremisten blockiert. Das wirft die Frage auf, aus welchem Grund die Bildungspläne geändert werden und warum das Ganze so rigoros durchgesetzt wird.
Die Antwort ist klar: Lobbyarbeit. In einem Artikel schrieb ein bekennender Homosexueller: „Ich will keine Toleranz. Ich will Akzeptanz.“ Was kann er damit gemeint haben? In der westlichen Gesellschaft wird die Homosexualität toleriert. Hier herrscht zu Recht die Ansicht vor, dass es niemanden etwas angeht, was Erwachsenne im gegenseitigen Einvernehmen im Schlafzimmer miteinander anstellen. Auch diejenigen, die davon nicht begeistert sind, nehmen es hin. Das ist Toleranz.
Doch das reicht verschiedenen Aktivisten nicht. Man soll gefälligst akzeptieren, statt tolerieren. Akzeptanz bedeutet, etwas gutzuheißen. Die Forderung nach Akzeptanz bringt es unter anderem mit sich, dass die sexuelle Veranlagung eines Menschen aus der Privatsphäre auf die Straße und in die Medien gezerrt wird. Dies geschieht inzwischen in einem Ausmaß, das überrascht.
Nun ist es aber nur sehr schwer möglich, gefestigte erwachsene Menschen zur Akzeptanz von etwas zu zwingen, das sie nicht akzeptieren wollen. Also sucht man sich weichere Ziele. Kinder sind von Natur aus offen für Neues. Ihre hervorstechendsten Eigenschaften sind Neugier und Vertrauen. Sie vertrauen z. B. darauf, dass das, was sie in der Schule lernen, richtig ist. (Ein Videobeispiel verdeutlicht diese Vertrauensseligkeit. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wissen die Kinder nicht, was sie da singen, aber sie gehen davon aus, dass es in Ordnung ist.) Der Soziologe und Schriftsteller Horst Herrmann schrieb einmal: „Beim Kindergarten als Ort des Glaubens- und Kulturkampfes sind die Objekte der Mission am schwächsten.“ Er prangerte seinerzeit damit religiöse Beeinflussung in den konfessionellen Kindergärten an. Doch offenbar haben auch andere Kreise diesen Grundsatz verinnerlicht.
Erfolgte die entsprechende Bearbeitung der Kinderhirne bisher nur im Sexualkundeunterricht (der gelegentliche Auswüchse beinhaltete), soll nun fächerübergreifend agiert werden. Das erhöht die Legitimation.
Um das Ganze professionell zu gestalten, gründeten 23 einschlägige Organisationen am 31. Mai 2014 eine Organisation mit dem Namen „Queere Bildung e. V.“. Der Verein versteht sich als „Bundesverband für Bildungs- und Aufklärungsarbeit im Bereich sexueller Orientierung und geschlechtlicher Vielfalt.“ In einer Pressemitteilung heißt es zu den Zielen: „Der Bundesverband will Bildung und Aufklärung zu lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans* und inter* (LSBTI*) Lebensweisen stärken und somit Vorurteilen sowie Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität entgegenwirken.“
Zu diesem Zweck soll auf Minderjährige eingewirkt werden, sowohl direkt, als auch indirekt (z. B. über entsprechend indoktrinierte Pädagogen): „Die lokalen Aufklärungsprojekte bieten für Schulen und Jugendeinrichtungen Workshops zu sexueller und geschlechtlicher Diversität an, die von qualifizierten ehrenamtlichen Aufklärer_innen durchgeführt werden.“
Die Beeinflussung der Kinder kann gar nicht früh genug beginnen. Anders ist das Thema einer entsprechenden Fachtagung nicht zu verstehen: „Vielfalt fördern von klein auf – Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt als Themen frühkindlicher Inklusionspädagogik“ (Tagungsdokumentation als pdf).
Auf S. 18 der Dokumentation kommt der sogenannte Medienkoffer zur Sprache: „Sechs Fachbücher und eine Handreichung bieten den Kita-Fachkräften spezifische Hintergrundinformationen zu den Themen Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung, Inklusionspädagogik, geschlechtergerechte Erziehung, Regenbogenfamilien sowie lesbische, schwule, bisexuelle und trans* Lebensweisen in der pädagogischen Arbeit.“ Angesichts dieser Aussichten wird sich die Begeisterung der Eltern vermutlich in Grenzen halten. Eine Übersicht über den Inhalt des Koffers findet sich hier: pdf-Datei.
Auf S. 33 der Dokumentation werden Hinweise zum Umgang mit besorgten Eltern gegeben: „Die Eltern als Verbündete gewinnen, indem verdeutlicht wird, dass es der Kita wie den Eltern um das Beste für ihr Kind geht.“ Obwohl das eine sehr durchsichtige Vorgehensweise ist, wird sie doch gelegentlich erfolgreich sein.
Des Weiteren wird empfohlen, Nebelkerzen zu werfen: „Die Themen von Geschlechtervielfalt ‚entsexualisieren’, d.h. eher in den Zusammenhang von Antidiskriminierung, Menschenrechtsbildung (Kinderrechte), Inklusion und Diversity/Vielfalt stellen anstatt in den Bereich von Sexualpädagogik.“
Auch der Umgang mit einem aggressiven Vater, der nicht möchte, dass sein Sohn ein Kleid trägt und Gewalt androht, wird angesprochen (S. 34). Lösung: „Grenzen sehen und setzen (wie bspw. in der Arbeit mit Neonazi-Eltern)“. (Damit sind wahrscheinlich nicht die Eltern von Neonazis gemeint, sondern Eltern, die Neonazis sind.) Die Linie ist vorgegeben: Wer den Bildungsplan nicht akzeptiert, ist (fast) ein Nazi.
Spätestens mit Erreichen des Schulalters können Eltern ihre Kinder den Bemühungen der Aktivisten von „Queere Bildung“ & Co. nicht mehr entziehen, deren Unterrichtsmaterialien an Deutlichkeit nichts zu wünschen übriglassen.
Doch nicht nur die Thematisierung verschiedenster sexueller Veranlagungen ist Unterrichtsziel. So schlug die Kasseler Soziologin Elisabeth Tuider vor, den klassischen Sexualkundeunterricht durch praktische Übungen zu ergänzen. Das muss nicht kommentiert werden.
[Anmerkung: Für den Fall, dass mich jemand des Plagiats bezichtigen möchte, weise ich darauf hin, dass der Artikel Teile einiger Veröffentlichungen enthält, die an anderer Stelle erschienen sind. Das Urheberrecht liegt bei mir.]
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